Der Jägerbrief

Der Winter ist ein rechter Mann,
kernfest und auch von Dauer.
Er regt den Jäger dazu an,
zu sitzen auf der Lauer.

Ihn ficht nicht Schnee und Kälte an
Mit niemand möchte er tauschen;
Für ihn nichts schön`res geben kann,
als in die Nacht zu lauschen.

Die Nase tropft, die Füsse kalt,
im Holz die Sauen brechen
und Fuchsgebell tönt durch den Wald,
bald wird die Büchse sprechen.

Die Spannung steigt, der Frost nimmt zu,
die Stunden – sie entfliehen.
Der Fuchs kommt später als gedacht,
die Sauen weiterziehn.

Das Weib daheim, hat oft im Leben,
das Warten längst schon aufgegeben.
Wälzt sich und schmollt im warmen Bette,
und träumt, wenn ich ihn bei mir hätte.

Mitternacht ist längst vorbei,
der Jäger steigt behende,
die Stufenleiter eins zwei drei,
die Sprossen bis zum Ende.

Der Jäger schleppt mit frohem Sinn –
Das Warten hat gelohnt –
Die Beute nach Hause hin,
wo seine Gattin wohnt.

Und solt es mal zu dunkel sein,
zur Jagd auf Fuchs und Hasen.
So fährt er gern nach Obernhain,
um mal wieder zu blasen.

Waidmannsheil

wk

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