Luftrettung im Revier

Das grausame Ende von Rehkitzen, die durch das Mähwerk eines Traktors geschreddert oder verletzt wurden, kritisieren Tierschützer schon sehr lange. Es ist Brut- und Setzzeit, und wie der Name schon sagt, sind die Tiere nun eifrig dabei, Nachwuchs zu produzieren. Doch nicht alle Tiere ziehen den Nachwuchs in einer geschützen Höhle oder in den Wipfeln eines Baumes groß.

Bodenbrüter beispielsweise haben ihr Nest, wie der Name schon sagt, auf dem Boden. Das macht sie auf einer Wiese oder dem Feld zu leichter Beute für Fressfeinde oder aber für Hunde, die die Nester aufstöbern und das Gelege oder den Nachwuchs zerstören können.

Während die kleinen Vögel meistens noch nicht wegfliegen können und so zur Beute werden, reagieren Rehkitze ganz anders. Sie können zwar schon laufen, doch bei einer vermeintlichen Gefahr ducken sie sich, und das mit Vorliebe in Feldern und Wiesen. Da sie noch keinen eigenen Geruch haben, können sie so beispielsweise vom Fuchs nicht wahrgenommen werden. Er läuft buchstäblich an ihnen vorbei, zumal die Rehkitze regunglos liegen bleiben. Das ist für viele aber der Tod, wenn die Landwirtschaft mit der Feldernte beginnt. Gehächselt, geschreddert, Verstümmelungen sind oftmals die Folge, es sei denn der Landwirt sucht das Feld vorher ab. Für viele extrem mühsam, weshalb die Jägervereinigung Usingen nun Drohnen gekauft hat, die vor der Heu- und Silo-Ernte zum Einsatz kommen können.

Um einen solchen Einsatz kurz zu beschreiben hier ein paar Bilder zu Illustration.

Ein Kitz ist in einer ungemähten Wiese nur von oben gut zu sehen. Daher sind die Drohnen auch ideal geeignet aus der Vogelperspektive mit Wärmebildtechnik Kitze zu finden. Kitze sind Warmblüter und im Grunde muss man am frühen Morgen um 05:00 Uhr eine Wiese vor dem Mähen absuchen um das folgende Bild zu sehen. Mit der Wärmebildkamera ist das Kitz als heller,dunkler oder roter Fleck, je nach Einstellung, genau zu sehen.

Kitz drückt sich auf den Boden und hofft auf Unsichtbarkeit

Das Kitz wurde gefunden und jetzt kommt der knifflige Teil. Man darf das Kitz nicht mit den Händen anfassen und muss es trotzdem aus der Wiese transportieren. Wenn man es mit Händen anfassen würde, wird es von der Mutter verstossen. Daher wird es in einem Grasbüschel und Handschuhen aus der Wiese getragen.

Ein Kitz bei der Rettung

Die Kitze werden dann außerhalb der Wiese wieder abgelegt und die Mutter findet sie in einem größeren Umkreis wieder. Rehe verständigen sich durch Töne und die Ricke findet ihren Nachwuchs sicher.

Der erfolgreiche Nachsuchentrupp im Wehrheimer Feld.

Die Usinger Jäger suchen mit großem persönlichen Einsatz die Wiesen und Felder ab um möglichst viele Kitze vor den Tod durch Ausmähen zu retten.

Ansprechpartner zur Kitzrettung ist unser 2. Vorsitzender

Jörg Kastner
2vorsitzender@usingerjaeger.de
Telefon +49 (179) 9101069

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