Ein altes Jägerherz hörte auf zu schlagen – am 3. September verstarb kurz vor Vollendung seines 93. Lebensjahres unser Ehrenmitglied Adolf Pauly. Die Jagd, seine Hunde und seine Familie haben sein ganzes Leben bestimmt und standen stets für ihn im Mittelpunkt seines Handelns.
Bereits 1956 trat er in den damals noch kleinen Kreis der Usinger Jäger ein und hat nach dem Abschluss seiner Maurerlehre eine Ausbildung zum Berufsjäger bei dem damaligen Berufsjäger der Opel Reviere Herrn Jacobs in Neu Anspach erfolgreich absolviert. Damit nahm eine lange und bemerkenswerte jagdliche Laufbahn ihren Lauf. Eine erste Anstellung fand er im Revier Usingen bei dem damaligen Pächter und Fabrikanten Ernst Reuter, dessen Revier er über zwei Pachtperioden mit viel Passion und Liebe zum Wild und der Natur betreute. Danach übernahm er über viele Jahre die Verantwortung und die Betreuung für das Revier Rod am Berg beim Pächter Herrn Lanz. Als der Pachtvertrag dort auslief, nahm Adolf Pauly eine Stelle bei der Gemeinde Neu Anspach an und engagierte sich dort noch über viele Jahre als Schwimmmeister für den Erhalt des lokalen Schwimmbades. Auch im hohen Alter und als Pensionär war er mit seinen Hunden täglich im Revier, um nach dem Rechten zu schauen. Auch als die körperliche Kraft nachließ, war er noch im Revier Schmitten-Arnoldshain unterwegs und engagiert.
Für unseren Verein hat er sich in den 70er und 80er Jahren über annähernd zwanzig Jahre lang in der Jungjäger- und Hundeausbildung engagiert, wo er sein fundiertes Wissen als Berufsjäger an weitere Generationen weitergeben konnte. Er selbst führte über viele Jahre Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar und später Jagdterrier, die von ihm erfolgreich u.a. auf Hoher Rodskopf-Prüfungen abgeführt wurden. Seiner Jagdleidenschaft galt nicht nur der Taunus, sondern auch die Jagd im Ausland. Unter anderem jagte er in Ungarn auf Rotwild, in Spanien auf Steinböck, in Kanada auf Elch und Bär und Afrika auf Büffel. Seine stete Begleiterin war dabei seine liebe Frau Marga, die nicht nur bei allem dabei war, sondern ihn bei allem bis ins hohe Alter immer aktiv und mit Leidenschaft unterstützt hat.
Wir verloren in Adolf eine Persönlichkeit mit großem Charakter und einem einzigartigen Engagement für die Jagd. Für seine Leistungen und seine Verbundenheit zum Verein, konnten wir ihn 2021 zu unserem Ehrenmitglied ernennen. Wir sind sehr dankbar, für all das, was er für die Jägervereinigung geleistet hat, und werden ihn stets in unserer Erinnerung behalten.
Es war uns eine Ehre, ihm am Grab einen letzten Waidmannsgruß zu überbringen.